Richtiges Verhalten
beim Wandern
Ihre Sicherheit und die der Umwelt liegen uns am Herzen. Damit diese gewährt werden kann, beachten Sie bitte die Regeln für richtiges Verhalten in den Bergen. Somit können Ihre Wanderungen und Mountainbiketouren lange in Erinnerung bleiben. Bevor Sie in die Berge starten, soll die Wanderung, die Bergtour oder die Mountainbiketour sorgfältig geplant werden.
Der Aufenthalt in den Bergen bringt naturgemäß gewisse Gefahrenquellen mit sich. Die Quellen sind vielfältig: Wetter, Blitz, Kälte, Sonne, Steinschlag, aber auch die Höhenlage, Erschöpfung und vor allem im Winter oder im Frühling Lawinen. Durch Befolgung einiger Grundregeln können Sie sich allerdings ganz einfach schützen und so beugen Sie aktiv vor, sich und andere zu gefährden.
Zeitplanung bei Wanderungen
Machen Sie bereits im Voraus eine ungefähre Zeitplanung für Ihre Wanderungen und Bergtouren. Rechnen Sie dabei ca. 350 Höhenmeter pro Stunde und rund 4 km Distanz pro Stunde ein. Vergessen Sie nicht, entsprechende Pausen einzuplanen: Spätestens nach 1 ½ bis 2 h sollten Sie eine kurze Rast machen.
Wählen Sie die Tour so, dass Sie bei drohendem Schlechtwetter bereits auf der Almhütte sind oder Sie jederzeit ins Tal umkehren können. Besonders mit Kindern soll ein zeitlicher Sicherheitszuschlag eingeplant werden.
Grundausrüstung zum Wandern
- Festes Schuhwerk mit Profilsohle
- Rucksack
- Sonnenschutz
- Warme Kleidung
- Winddichtes Übergewand
- Ausreichend Getränke und Proviant
- Kleines Verbandszeug (Mullbinde, Leukoplast, Pflaster, Schere oder Messer)
- Orientierungshilfen wie Wanderkarte, etc.
Verhalten im Notfall
Bewahren Sie Ruhe, wenn ein Unfall eintritt! Versuchen Sie durch das Mobiltelefon oder durch Signale wie Rufen, Pfeifen, Winken mit großen Kleidungsstücken, etc. Hilfe herbeizuholen. Melden Sie dabei wer Sie sind, was passiert ist und wo Sie sich befinden. Schwer Verletzte sollten möglichst an einer gut sichtbaren Stelle am Unfallort bleiben, jedoch außerhalb ev. Gefahrenbereiche. Lassen Sie Verletzte nie alleine!
Wichtige Telefonnummern:
- Bergrettung: 140
- Rettung: 144
- Feuerwehr: 122
- Polizei: 133
- Dr. Ernst Toferer: +43 (0) 6414 / 388
- Dr. Julia Gerzer: +43 (0) 6417 / 22580
- Dr. Matvei Bredikhin: +43 (0) 6414 / 88010
Verhalten mit Tieren
Auf den Almen im Großarltal treffen Sie auf allerlei Tiere wie Kühe, Kälber, Pferde, Schafe, etc. Beachten Sie dabei folgendes:
- Reizen Sie die Tiere nicht.
- Verhalten Sie sich "ganz normal".
- Zeigen Sie keine Angst.
Ein Stock kann oft helfen, sich bereits optisch den nötigen Respekt zu verschaffen. Oft sind die Tiere auch nur neugierig und wollen spielen. Vermeiden Sie es auf jeden Fall, Jungtiere zu nötigen. Muttertiere versuchen sonst möglicherweise aufgrund ihres Schutzinstinktes ihr Junges zu verteidigen.
Dies gilt insbesondere für Wanderer, die mit ihrem Hund unterwegs sind. Führen Sie Ihren Hund immer an der Leine und lassen Sie diesen keinesfalls auf die Tiere losjagen. Sollte dennoch ein Tier Ihren Hund attackieren – obwohl Sie ihn an der Leine führen – halten Sie ihn in diesem Fall nicht fest, sondern lassen Sie ihn zu Ihrem eigenen Schutz einfach laufen.
Verhalten bei Gewitter
Sollten Sie trotz sorgfältiger Planung am Berg in ein Gewitter geraten, meiden Sie den Aufenthalt an folgenden Stellen:
- Am Gipfel
- Auf Graten
- Unter einzelstehenden Bäumen
- Bei Wasserrinnen
- Am Fuße von Felswänden
- Im Eingangsbereich von Höhlen
- Bei Hochspannungsleitungen
Suchen Sie stattdessen Täler und Senken. Wirklichen Schutz bietet aber nur eine sichere Unterkunft oder ein Auto.
Ein Gewitter kommt nicht innerhalb weniger Minuten. Schon vorher zeichnen sich einige Warn- und Alarmsignale ab. Bitte beachten Sie diese und kehren Sie um, wenn Sie solche Signale wahrnehmen.
- Warnsignale für Gewitter: schwüle Luft, Quellwolken
- Alarmsignale: Quellwolken mit dunkler Unterseite, ausgefranste Ränder, fernes Donnergrollen
- Lebensgefahr: Elektrische Ladung in der Luft (Haare stellen sich auf, knistern…). Verlassen Sie in diesem Fall sofort die Gefahrenstellen! Hier herrscht LEBENSGEFAHR!
Die 10 Grundregeln für Wanderer
- 1. Prüfen Sie vor jeder Bergtour Ihre persönliche Verfassung und schätzen Sie Ihre Kräfte und jene Ihrer Begleiter – insbesondere jene Ihrer Kinder – richtig ein. Danach richtet sich die Länge der Tour.
- 2. Planen Sie jede Tour genau. Informationen aus Wanderkarten, von Vermietern und Hüttenwirten können dabei sehr hilfreich sein.
- 3. Achten Sie auf die erforderliche Ausrüstung (s. oben), ausreichend Proviant und auf die Wettervorhersage.
- 4. Geben Sie beim Vermieter, bei den Sennleuten auf der Alm oder bei sonstigen Bekannten stets Ihr Wanderziel sowie gegebenenfalls die geplante Rückkehrzeit bekannt. Tragen Sie Ziel und Wegroute in den Hütten- und Gipfelbüchern ein. Im Notfall hilft das, Sie leicht und schnell zu finden.
- 5. Passen Sie das Tempo Ihrer Kondition und jener Ihrer Partner an. Das Tempo orientiert sich stets am schwächsten Mitglied einer Gruppe. Zu schnelles Gehen führt zu frühzeitiger Erschöpfung. Bedenken Sie: Sie haben zumeist auch noch den Rückweg zu bestreiten.
- 6. Bleiben Sie auf den markierten Wegen. Das Begehen steiler Grashänge (besonders bei Nässe), Schneefelder oder Gletscher bringt immer Gefahren mit sich.
- 7. Achten Sie auf Steinschlag, der oft von Tieren wie Gämsen, Schafen, etc. ausgelöst werden kann und treten Sie selbst keine Steine ab. Sie gefährden damit andere Bergwanderer.
- 8. Kehren Sie bei mangelnder Kondition oder drohendem Schlechtwetter rechtzeitig um. Dies ist keine Schande, sondern ein Zeichen der Vorsicht.
- 9. Bewahren Sie Ruhe, wenn ein Unfall eintreten sollte! Beachten Sie dazu die gesondert angeführten Regeln.
- 10. Halten Sie die Berge sauber!