Natur & Nachhaltigkeit im Großarltal
im Einklang mit der Natur
Eine intakte Natur ist von unschätzbarem Wert, sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für Reisende, die Erholung und nachhaltigen Urlaub suchen. Das Großarltal verfolgt bereits seit Langem einen nachhaltigen Weg, um einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur sicherzustellen.
Seit 1980 sind die "Hüttschlager Talschlüsse" ein Landschaftsschutzgebiet und 1991 wurde Hüttschlag in den Nationalpark Hohe Tauern integriert. 2008 erhielt Hüttschlag die Auszeichnung als ®Bergsteigerdorf, ein Projekt des Österreichischen Alpenvereines im Rahmen der Umsetzung der internationalen Alpenkonvention. Die Wasserversorgung erfolgt aus erstklassigen Gebirgsquellen, und das Trinkwasser im Großarltal entspricht höchster Qualität. Die Abwasserentsorgung ist vorbildlich, sogar Liftstationen und Skihütten sind trotz der exponierten Lage an das lokale Kanalnetz angeschlossen.
Zum Schutz der Wildtiere wurden Wildruhezonen ausgewiesen. Skitourenrouten wurden in Absprache mit Jägern und Forstwirten bewusst außerhalb dieser Zonen gelegt. Ähnliche Maßnahmen gelten für das Mountainbiken im Sommer, um die natürlichen Lebensräume zu schützen. Beachten Sie dazu die Hinweise und Infos auf den Tafeln und in den diversen Druckwerken unter dem Motto „Respektiere deine Grenzen“.
Alle Wildruhezonen im Großarltal auf einen Blick.
Das Großarltal ist über den "Pongau-Takt" gut an den internationalen Verkehr mit Bus und Bahn angebunden. Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln wird durch das 1€-Ticket gefördert. Mit der Gästekarte oder einer schriftlichem Reservierungsbestätigung fahren Sie mit den Buslinien Nr. 540 (St. Johann im Pongau - Großarl - Hüttschlag - Talschluss) und Nr. 541 (Ellmautal) zum Fixpreis von nur 1 EURO/Person und Fahrt Im Winter verkehrt zudem ein Gratis-Skibus. Im Sommer bieten Taxi-Kleinbusse preisgünstige Transfers zu den Ausgangspunkten der Wanderungen. So wird der Individualverkehr eingedämmt und kann auch Ihr Auto getrost „Urlaub“ machen.
Als Tal der Almen steht das Großarltal für eine vorbildliche Zusammenarbeit zwischen Tourismus und Landwirtschaft. Die Almbeweidung unterstützt nicht nur den Naturschutz vor Verbuschung, sondern bietet auch Wanderern und Mountainbikern authentische Rastplätze mit regionalen Produkten. Die Genuss Region Großarltal fördert lokale Lebensmittel. Für diejenigen, die gerne regional schenken und damit zugleich die heimische Wirtschaft nachhaltig fördern möchten, gibt es die Großarltal-Gutscheine. Einlösbar sind die Gutscheine bei rund 100 Leistungsträgern im gesamten Großarltal. So bleiben Wertschöpfung und Kaufkraft im Tal.
Durch das Wasser der Großarler Ache und ihrer zahlreichen Zuflüsse aus den teils steilen Seitentälern werden insgesamt 13 Wasser-Kleinkraftwerke angetrieben. Diese erzeugen mehr elektrische Energie, als im Tal verbraucht wird. Die Region ist energieautark und könnte sich sogar im Falle eines nationalen Blackouts selbst versorgen.
Erneuerbare Energieproduktion im Großarltal | |
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Leistung der 5 Wasser-Kraftwerke der Energie-AG Oberösterreich: | 22,7 MW |
Leistung der 8 Wasser-Kraftwerke in privatem Besitz: | 7,0 MW |
Summe aus Wasserkraft: | 29,7 MW |
Leistung Biomasse Heizkraftwerk: | 500 KW |
Photovoltaikanlage bei Heizkraftwerk: | 2 x 200 KW |
Summe erneuerbare Energieproduktion ohne priv. PV-Anlagen: | 30,6 MW |
Das Großarltal gehört zu den Pionieren bei der Energiegewinnung aus Biomasse. Bereits 1988 wurde das Biomasse-Fernheizwerk in Großarl errichtet, ging nach 3-jährigem Probebetrieb 1991 in den Vollbetrieb und wurde seither mehrfach erweitert und laufend dem neuesten Stand der Technik angepasst. Heute versorgt es rund 350 Gebäude mit Wärmeenergie und produziert zudem noch Strom für umgerechnet 950 Haushalte. Das Hackgut kommt von den lokalen Sägewerken, Tischlereien und Waldbesitzern. Diese nachhaltige Energiequelle spart jährlich rund 9.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventionellen Energieträgern.
Technische Details:
- Investitionen bisher: 25 Mio. Euro
- Zahl Mitarbeiter: 5 Mitarbeiter
- Zahl angeschlossener Gebäude: 350
- Die größten Abnehmer sind: Sägewerk mit Trockenanlage, Hotels, Marktgemeinde mit allen öffentlichen Gebäuden wie Schulen, Seniorenwohnheim, Gemeindeamt, etc.
- 95 % Abdeckung im Ortszentrum und im Ortsteil Unterberg
- Leitungsnetz: 17 KM
- Leistung Wärmeenergie: 10 MW Wärmeenergie aus Biomasse
- Leistung elektr. Energie: 500 KW Strom aus Biomasse + 400 KW Strom aus Photovoltaik-Anlage
- Jahresleistung: 30 Mio. KW/h Wärme + 3,8 MW/h Strom
- Verbrauch Hackgut: 60.000 m³/Jahr. Dieses kommt zu 100 % aus dem Tal, der Großteil vom örtlichen Sägewerk, der Rest von Waldbesitzern und Tischlereien/Zimmereien
- Einsparung CO2-Ausstoß: 9.000 Tonnen CO2/Jahr
- Einsparung von 3 Mio. Liter Heizöl/Jahr (= 150 Tankfahrzeuge à 20.000 Liter - Entlastung Verkehr)
Das Großarltal, als nachhaltige Destination, verbindet sanften Tourismus mit der Entwicklung der Region und schützt dabei aktiv Ressourcen, Tiere, Kultur und die lokale Bevölkerung. Die Verantwortung gegenüber der Umwelt wird dabei nicht nur als Bedürfnis, sondern als essentielles Ziel betrachtet, um die Auswirkungen des Massentourismus zu minimieren.