Aktuelle Lawinensituation
im Großarltal
Das wichtigste auf einen Blick:
- Gefahrenstufe: Der Lawinenwarndienst Salzburg veröffentlicht täglich um 17.00 Uhr die aktuelle Gefahrenlage für den folgenden Tag.
- Sichere Bereiche: Auf geöffneten und kontrollierten Pisten ist die Lawinensicherheit gewährleistet.
- Hohes Risiko im Gelände: Besonders Hänge über 30 Grad sind kritisch.
- Ausrüstung verpflichtend: Nie ohne LVS, Schaufel, Sonde und Erste Hilfe ins Gelände.
- Tourenplanung: Gefahrenstufe, Wind, Wetter, Hangneigung und Beobachtungen bestimmen die Route.
- Warnsignale: Risse, Wumm-Geräusche und frischer Triebschnee sind Stoppsignale.
Sicherheit im Winter im Großarltal
Die Lawinensituation in Großarl und Hüttschlag ist ein zentraler Faktor für alle Wintersportarten – für Skifahrer und Snowboarder auf den Pisten ebenso wie für Skitourengeher, Freerider und Winterwanderer. Die Bewertung der aktuellen Lawinengefahr erfolgt täglich durch den Lawinenwarndienst Salzburg, der den Lawinenlagebericht jeden Tag um 17.00 Uhr veröffentlicht.
Für Gäste und Einheimische liefert dieser Bericht eine objektive Grundlage, um die Schneedecke, mögliche Gefahrenbereiche und das persönliche Risiko richtig einzuschätzen. Die Information hilft auch, Touren sinnvoll anzupassen, sichere Bereiche zu erkennen und Warnsignale frühzeitig zu deuten.
Gleichzeitig gilt: Auf geöffneten, kontrollierten Pisten im Großarltal ist die Lawinensicherheit gewährleistet. Gefährlich wird es abseits gesicherter Bereiche – hier spielt die tagesaktuelle Lawinensituation eine entscheidende Rolle.



Aktuelle Lawinensituation und Gefahrenstufe
Die aktuelle Lawinensituation wird durch die europäische Lawinengefahrenstufe (1 bis 5) beschrieben. Sie basiert auf drei wesentlichen Faktoren:
- Stabilität der Schneedecke (z. B. Schwachschichten, Triebschneepakete)
- Häufigkeit instabiler Bereiche im Gelände
- Mögliche Größe eines Lawinenabgangs
Schneebericht
Grossarltal - Dorfgastein
70 cm
Schneehöhe Berg
30 cm
Schneehöhe Tal
25.11.2025
Letzter Schneefall
Lawinenwarnstufe
2
1
Gering
2
Mäßig
3
Erheblich
4
Groß
5
Sehr groß
Mäßige Lawinengefahr
Die Schneedecke ist an einigen Steilhängen nur mäßig verfestigt, ansonsten allgemein gut verfestigt. Auslösung ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Größere spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.
Wetter
4 °C
-3 °C
5 km/h
Sued
100 m
6 h
Europäische Lawinengefahrenskala
| Lawinenwarnstufe | |
|---|---|
| 1 - Gering | Die Schneedecke ist überwiegend gut verfestigt. Lawinenauslösungen sind nur bei großer Zusatzbelastung möglich. |
| 2 - Mäßig | Schwachschichten sind vorhanden. Lawinen können vereinzelt bei großer Zusatzbelastung ausgelöst werden. |
| 3 - Erheblich | Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach gefestigt. Bereits geringe Zusatzbelastung kann zu Lawinenabgängen führen. Dies ist die Stufe mit den meisten Lawinenunfällen. |
| 4 - Groß | Die Schneedecke ist auf weiten Flächen instabil. Zahlreiche spontane, teils große Lawinen sind möglich. |
| 5 - Sehr groß | Extrem instabile Lage. Sehr große spontante Lawinenabgänge sind zu erwarten. Freies Gelände ist strikt zu meiden. |
Zu jeder Gefahrenstufe gehören klare Verhaltensempfehlungen, die im offiziellen Lawinenlagebericht von Salzburg detailliert beschrieben werden.
Tourenplanung im Großarltal
Eine sichere Tourenplanung beginnt immer mit dem Blick in den Lawinenlagebericht. Sie berücksichtigt:
- die aktuelle Gefahrenstufe
- die Lawinenprobleme (z. B. Neuschnee, Triebschnee, Gleitschnee)
- Schneedecke und Schneedeckenaufbau
- Hangneigung und Exposition
- Wetter, Wind und Temperaturentwicklung
- Beobachtungen vor Ort (z. B. „Wumm“-Geräusche, Risse, frischer Triebschnee)
- Hinweise aus dem Gebiet Großarl / Großarltal
- aktuelle Informationen der Pistenrettung oder Bergrettung
Wer Touren abseits der Pisten plant, muss die Hangneigung einschätzen können: Hänge ab 30 Grad gelten als lawinenrelevant. Kritische Neuschneemengen, Wind und Temperaturanstiege sind wichtige Parameter für die Risikobeurteilung.
Bei angespannter Lawinensituation empfiehlt es sich:
- auf flachere Touren auszuweichen
- Touren frühzeitig zu starten
- die Route stärker nach Exposition zu wählen
- im Zweifel auf gesicherten Pisten zu bleiben
Auch für Skifahrer und Snowboarder im Skigebiet gilt:
- Sperren, Warnhinweise und Pistenmarkierungen strikt beachten.
- Unkontrollierte Freeride-Bereiche sollten nur mit entsprechender Erfahrung und dem vollständigen Notfall-Equipment befahren werden.
LVS-Checkpoints im Großarltal
- Parkplatz Breiteneben Schranke
- Parkplatz Grundlehen
- Parkplatz Hinterfeld (sieht man erst einige Meter nach dem Schranken)
- Parkplatz Aschaustüberl
- Parkplatz Hallmoosalm (steht weiter oben, bei der Abzweigung Karteisalm/Glettenalm)
- Parkplatz Hüttschlag Talschluss
Die fünf Lawinenprobleme
Neuschnee
Frisch gefallener Schnee verbindet sich oft schlecht mit der alten Schneedecke. Bis sich der Neuschnee gesetzt hat, besteht erhöhte Gefahr.
Triebschnee
Wind verfrachtet Schnee und lagert ihn in Mulden, Rinnen und hinter Geländekanten ab. Diese Triebschneepakete sind häufig instabil und schwer zu erkennen.
Altschnee
Schwachschichten im Altschnee können lange aktiv bleiben. Sie führen zu unerwarteten und teilweise großen Schneebrettlawinen.
Gleitschnee
Gut sichtbare Gleitschneerisse zeigen spannungsreiche Bereiche an. Hänge unterhalb solcher Risse sind zu meiden.
Nassschnee
Durch Regen oder Temperaturanstieg verliert die Schneedecke ihre Festigkeit. Besonders im Frühjahr sind Nassschneelawinen typisch.

Sicher unterwegs im freien Gelände
Sichere Touren im winterlichen Gelände erfordern gute Vorbereitung, passende Ausrüstung und ein wachsames Auge für Gefahrensignale. Wer Risiken im Gelände richtig einschätzt und im Ernstfall schnell handelt, kann Lawinenunfälle vermeiden – oder Leben retten.
Ausrüstung
Diese Notfallausrüstung müssen Sie dabei haben:
- LVS-Gerät (Batterien voll?)
- Schaufel
- Sonde
- Lawinenairbag (optional)
- Erste-Hilfe-Ausrüstung
- wärmeisolierende Kleidung
- Tourenkarte, digitale Navigation
- voll aufgeladenes Mobiltelefon
- Biwaksack
LVS-Check & Gruppencheck
Vor jeder Tour:
1. Eigencheck
2. Gruppencheck
3. Reichweitenkontrolle
Nur ein funktionierendes LVS-System ermöglicht eine erfolgreiche Kameradenrettung.
Hang, Gelände & Zusatzbelastung
Lawinenunfälle passieren besonders häufig an Hängen mit:
- Steilheit über 30°
- konvexen Geländebrüchen
- Windansammlungen
- dünner Schneedecke auf harter Unterlage
Zusatzbelastung (z.B.: mehrere Personen gleichzeitig im Hang) erhöht das Risiko erheblich.
Beobachtungen im Gelände
Als Warnsignale gelten:
- frische Risse
- „Wumm“-Geräusche
- Setzungen
- kürzliche Lawinenabgänge
- Triebschneeansammlungen
Wer solche Anzeichen erkennt, sollte die Route sofort anpassen oder abbrechen.
Verhalten bei einem Lawinenunfall
1. Überblick verschaffen
2. Notruf 140 (Bergrettung Großarl oder Hüttschlag)
3. Kameradenrettung beginnen
4. Verschüttete lokalisieren (LVS → Sonde → Schaufel)
5. Erste Hilfe leisten
Schnelligkeit ist entscheidend: Jede Minute zählt.
Lawinensituation auf den Pisten
Das Skigebiet Großarltal-Dorfgastein wird laufend überwacht und kontrolliert.
Für alle Gäste gilt:
- Auf geöffneten Pisten ist die Lawinensicherheit gewährleistet.
- Sperren und Warnungen dringend beachten.
- Pistenränder, Varianten und Freeride-Zonen nie ohne Notfallausrüstung befahren.
- Nach Neuschnee und Wind sind manche Bereiche besonders gefährdet – die Hinweise der Pistenrettung unbedingt beachten.
Die Pistenrettung kommuniziert Gefahrenlagen klar und zeitnah.
FAQ – Häufige Fragen zur Lawinensituation
Kontakt & weitere Informationen
Lawinenwarndienst Salzburg
Website: lawine.salzburg.at
Hotline: +43 (0) 662 / 80422170
Bergrettung Großarl unt Hüttschlag
Notruf: 140
Hinweise und aktuelle Informationen vor Ort geben auch die Tourismusbüros und Pisten- bzw. Rettungsdienste im Großarltal.







