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Barbarazweige

Habe ich mich letztes Jahr um diese Zeit mit meinem Krampusbeitrag ziemlich weit in die Männerdomäne gewagt, habe ich für heuer sicher für mich ein besser passendes Thema gefunden: Den Brauch rund um den Barbaratag. Passt für mich oder?
Zu Ehren der Hl. Barbara werden jedes Jahr am 4. Dezember Barbarazweige geschnitten und eingewässert. Warum und wieso will ich Ihnen in diesen Beitrag näher bringen:

Hl. Barbara

Hl. Barbara

Die Hl. Barbara hat wahrscheinlich im 3. Jahrhundert nach Christus in Nikomedien, das ist in der heutigen Türkei, gelebt – belegt ist diese Geschichte nicht. Ihr Vater, ein reicher Mann, sperrte sie während seiner Reisen in einen Turm ein. Barbara hat während seiner Abwesenheit ein drittes Fenster in den Turm machen lassen und ein Kreuz in den Aufgang geritzt. Sie wollte sich weder vom Christentum und noch von ihrem Glauben abhalten lassen. Ihr Vater war allerdings strikt gegen diesen Glauben und ließ seine Tochter enthaupten. Am Weg ins Gefängnis blieb Barbara an einem Strauch hängen und sie nahm einen Zweig mit ins Gefängnis und wässerte diesen ein. Am Tag ihrer Hinrichtung begann der Zweig zu blühen.

Die Hl. Barbara hat ganz schön viel zu tun: sie ist eine der 14 Nothelfer. Sie wird gegen Pest, Fieber, Feuergefahr sowie Gewitter und gegen plötzlichen, unvorhersehbaren Tod angerufen. Barbara ist Schutzpatronin der Bergleute, Geologen, Hüttenleute, Schmiede, Köche, Gießer, Glockengießer, Glöckner, Maurer, Zimmerleute, Schmiede, Steinmetze, Elektriker, Dachdecker, Architekten aber auch der Artilleristen, Pyrotechniker, Kampfmittelbeseitiger, Feuerwehrleute und Helfer des Technischen Hilfswerks. Weiters ist die Hl. Barbara Patronin der Gefangenen, Jungfrauen, Hutmacher und Totengräber. Gemeinsam mit Katharina von Alexandrien und Margareta von Antiochia, die in der gleichen Zeit ihr Schicksal erlitten haben, ist Barbara eine „Schützerin des Wehrstandes, des Nährstandes und des Lehrstandes“. Im Allgemeinen ist sie aufgurnd ihres Verhaltens im Angesicht der Verfolgung ein Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben. Seit dem 12. Jahrhundert nach Christus wird der Gedenktag an die Hl. Barbara am 4. Dezember gefeiert.

Dargestellt wird die Hl. Barbara heutzutage als vornehme Jungfrau mit einem Turm, mit einem Kelch und Hostie, mit einer Märtyrerpalme oder mit einem Schwert.

Soviel zur Legende. Schon früh wurden Barbarazweige an diesen Tag geschnitten. Sie waren wahrscheinlich Vorläufer des Adventkranzes oder des Christbaumes. Dieser Adventbrauch hat sich bis heute gehalten. Also, vorwiegend werden Kirschzweige geschnitten. Aber es funktioniert auch mit allen anderen Frühlingsblütlern, wie Apfelzweige, Zwetschkenzweige oder Forsythienzweige. Diese schneidet man am 4. Dezember ab und wässert sie ein. Wenn die Zweige am Heiligen Abend blühen, soll im Folgejahr eine Hochzeit ins Haus stehen. Früher wurde sogar jedem Zweig ein möglicher Bräutigam zugewiesen und dieser Zweig-Bräutigam, der zu Weihnachten geblüht hat, wurde dann als Bräutigam herangezogen. Oder zumindest in die engere Auswahl genommen…

Vom Apfelbaum schneiden wir Ästchen für die Barbarazweige ab

Vom Apfelbaum schneiden wir Ästchen für die Barbarazweige ab

Ein passender Platz für die Barbarazweige ist gefunden

Ein passender Platz für die Barbarazweige ist gefunden

Wenn Sie jetzt gerne eine Hochzeit in diesem Jahr feiern möchten oder Sie schon dringend jemand in Ihrem Haushalt unter die Haube bringen möchten, dann habe ich ein paar Tipps für Sie, damit die Barbarazweige dann auch am Heiligen Abend blühen. Wenn Sie eher nicht heiraten möchten, dann machen Sie einfach das Gegenteil.

  • Wichtig ist der Frost. Wenn das die Natur noch nicht erledigt hat, geben Sie die Zweige zuerst in die Gefriertruhe. Dann schneiden Sie die Zweige schräg ab.
  • Geben Sie lauwarmes Wasser in eine Vase und wechseln dies zwei bis drei Mal die Woche. Dann fängt erstens das Wasser nicht zu stinken an und zweitens wird der Faulungsprozess verlangsamt.
  • Barbarazweige sollen nicht in einen Raum mit zu trockener (Heizungs-)Luft kommen. Es lohnt sich auch, die Zweige regelmäßig mit frischem Wasser zu besprühen.
  • Um für die Zweige die Frühlingswärme zu erzeugen, müssen Sie die Zweige an einen warmen Ort stellen.
  • Wählen Sie nicht das dünkelste Fleckchen. Die Zweige brauchen Licht, am besten Sonnenlicht.

Dann kann nichts mehr schief gehen. Ihre Barbarazweige werden so am 24. Dezember blühen. Und wenn schon niemand heiraten will, haben Sie zumindest einen schönen Frühlingsstrauß in Ihren 4 Wänden.

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