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Beton-Oskar für Großarler Brücke

Haben Sie schon einmal vom „Award for outstanding structures“ gehört? Nein? Dann wird es jetzt aber höchste Zeit: Dieser Award der internationalen Dachorganisation der Betonbau-Vereinigung wird alle 4 Jahre vergeben und ist umgangssprachlich einfach der Beton-Oskar. Und die Sieger für dieser Periode stehen schon fest. Die „Egg-Graben-Brücke“ ist Gewinner des Beton-Oskars! Herzlichen Glückwunsch!

Gewinner des Beton-Oskars

Gewinner des Beton-Oskars

Was muss man eigentlich dafür tun, um den Beton-Oskar zu gewinnen?
Also: Normalerweise ist das Entscheidende einer Stahlbeton-Brücke die Bewehrung, das ist das Stahlgerüst, das mit Beton eingegossen wird. Dies dient dazu, die Konstruktion zu verstärken. Wenn Wasser oder Salz in die Brücke eindringt, beginnen die Metallteile zu rosten, daher müssen Brücken, um gefährliche Korrisionen zu vermeiden, immer wieder versiegelt werden.
Der Auftraggeber der „Egg-Graben-Brücke“ (Land Salzburg) setzte bei dieser ca. 50 m langen, gekrümmten Brücke auf ein witterungsbeständiges Konzept. Dieses wurde am TU-Institut für Tragkonstruktionen von Johann Kollegger und seinen Kollegen entwickelt. Das Neue/Besondere an dieser Bewehrung ist, dass anstatt einer Stahlbewehrung mehrere besonders kräftige Stahlseile in Längs- und Querrichtung der Fahrbahnplatte in den Beton der Brücke eingegossen wurden. Diese wurden anschließend in eine Kunststoffhülle gepackt und so werden sie durch eindringendes Salzwasser nicht beschädigt. Dies wurde vorher in einer Reihe von aufwendigen Computer-Simulationen dargestellt. Eben durch diese Baumethode soll die Konstruktion wesentlich witterungsbeständiger als bei herkömmlich gebauten Brücken sein und sie weist eine besonders schlanke Form auf. Aufgrund dieser Konstruktion wird die Lebensdauer der Brücke nicht mehr an der Stahlkonstruktion, sondern am Zustand des Betons bestimmt. Wartungskosten werden dadurch verringert und es könne über elektrische Widerstandsmessung leicht festgestellt werden, ob Schäden am Stahl entstanden sind.
Der Brückenbogen wurde so angelegt, dass die Kräfte immer entlang der Betonträger wirken. Dabei wurde der Beton nur da eingesetzt, wo dieser auch tatsächlich nötig war. Dadurch konnte die Brücke der Landschaft angepasst werden und somit passt die „Egg-Graben-Brücke“ ästhetisch ins Landschaftsbild.

Klingt spannend, ein bisschen technisch zwar, aber ich hoffe, ich konnte das jetzt doch leserlich darstellen (obwohl sich meine technischen Kenntnisse in engen Grenzen halten).
Was wesentlich interessanter ist: Die „Egg-Graben-Brücke“ gewinnt als erstes österreichisches Bauwerk den „Award for outstanding structures“, der von der „fédération internationale du beton – fib“ im Frühjahr 2014 in Mumbai in Indien auf einer Konferenz vergeben wird. Neben der „Egg-Graben-Brücke“ zählen noch eine Brücke und 3 Hochbauten zu den Gewinnern. Wir gratulieren ganz herzlich.

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