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Christkind oder Weihnachtsmann?

Dass bei unserem Salzburger Bergadvent Einreiseverbot für Weihnachtsmänner herrscht, ist weitum bekannt. Aber betrachten wir die ganze Sache mal ohne marketingtechnische Absichten, vielleicht sogar aus Kinderaugen. Kinder können ja gar nicht aus, sie werden momentan von überall her mit dem Weihnachtsmann konfrontiert und wissen aber doch tief im Inneren, dass zu ihnen das Christkind kommt. Da das Kindsein bei mir noch nicht ganz so lange her ist, wie bei meinen Blogger-Kollegen 🙂 , starten wir einfach einen kleinen Vergleich:

  • Das Christkind war auf jeden Fall schon vor dem Weihnachtsmann da. Schon lange gab es in unserer Gegend das Christkind, zwar brachte es nicht so viele Geschenke wie heute, aber immerhin ein Kletzenbrot oder eine Schüssel Kekse für die ganze Familie und meist auch noch die Dienstboten auf den Bauerhöfen, brachte das Christkind früher auch schon. Der Weihnachtsmann wurde erst 1731 in den USA erfunden. Richtig bekannt wurde er erst als 1931 ein bekannter Getränkehersteller ihn als Werbefigur einsetzte. Bis er ins Großarltal gekommen ist, wird es wohl noch einige Jahr(zehnt)e gedauert haben. Klar 1:0 für das Christkind.
  • Das Christkind gab es wirklich, zumindest lehrt uns die Bibel das. Da das Großarltal eigentlich streng katholisch ist, ist das auch ohne Frage gültig. Das kleine Jesuskind wurde damals vor langer Zeit auch beschenkt und quasi zu seinem Geburtstag beschenkt es uns jetzt. Eigentlich ein schöner Gedanke. Der Weihnachtsmann ist irgendwann einmal in Anlehnung an den Nikolaus, der bei uns ja sowieso kommt, erfunden worden. Zweimal alte Männer mit weißen Bärten muss auch nicht sein. 2:0 für das Christkind.
  • In unseren Breiten ist es üblich, dass die Bescherung am Abend des 24.12. stattfindet, der Weihnachtsmann kommt erst in der Nacht auf den 25.12. Also Bescherung ist erst am 25.12. Aus Kindersicht ein weiterer Punkt für das Christkind.

    Christbaumkugel wahrscheinlich vom Christkind gebracht

    Christbaumkugel wahrscheinlich vom Christkind gebracht

  • Das Christkind sperrt gelegentlich das Wohnzimmer zu, damit es mithilfe der Engel den Christbaum und die Geschenke herrichten kann. Der Weihnachtsmann erledigt das alles über Nacht. Wenn es das Wohnzimmer trifft, das das Christkind zusperrt, und da auch noch der Fernseher steht, dann geht dieser Punkt eindeutig an den Weihnachtsmann. Neuer Zwischenstand: 3:1 für das Christkind.
  • Viele Kinder benützen dann die Schlüssellöcher, um möglichst alles zu sehen, was momentan bei den Engerln vor sich geht. Es ist schon passiert, dass, wenn die Kinder zu neugierig waren, sich das Christkind für dieses Jahr verabschiedet hat. Auf der anderen Seite gibt es beim Weihnachtsmann nichts im Vorhinein zu schauen. Hier ist es wohl unentschieden, es gibt von keinen eine passende Lösung. Es gäbe noch Potential.
  • Fliegende Rentiere oder doch lieber fliegende Engel? Die Vorstellung sagt dann doch lieber Engel, die haben wenigsten Flügel. Nächster Punkt für das Christkind.
  • Apropos Rentiere, haben Sie in unseren Wäldern schon mal ein Rentier gesehen? Nein? Ich nämlich auch nicht. Da gibt es Hirsche, Rehe, Gämsen, ab und zu einen Dachs, Auer- und Birkhähne, Murmeltiere, die verschiedensten Vögel, Kriechtiere jeder Art und noch viele mehr, die ich jetzt, da ich kein Jäger bin, nicht ganz so genau weiß. Aber auf jeden Fall keine Rentiere, Wildschweine auch nicht. Engel soll es auch bei uns geben, persönlich habe ich zwar noch keinen gesehen. Mein Schutzengel schaut sicherlich das eine oder andere Mal bei mir vorbei. Punkt für das Christkind.

    Christbaumkugel wahrscheinlich vom Christkind gebracht

    Christbaumkugel wahrscheinlich vom Christkind gebracht

  • Wenn wir schon beim Transport sind: Bei uns gibt es relativ steile Dächer, Flachdächer mögen die Schneelast nicht so gerne. Wo bitte soll hier der Schlitten mit den fliegenden Rentieren vom Weihnachtsmann parken? Der würde sicherlich abrutschen und dann in den Garten oder noch viel schlimmer auf das Auto oder die Familie, die gerade „raken“ geht, fallen. Engel haben es da schon um einiges leichter, sie fliegen einfach durch die Fenster und kommen so durch geschlossene Türen in die Wohnzimmer, die sie dann versperren können. Punkt für das Christkind.
  • Als nächstes gibt es das Problem mit dem Kamin. Erstens haben nicht alle einen Kamin und durch den Lüftungsschacht oder die Heizung wird der Weihnachtsmann wohl nicht durchkommen. Zweitens ist der Kamin nicht immer im Wohnzimmer, also müsste der Weihnachtsmann durch das halbe Haus gehen und ich bin mir sicher, dass das eine oder andere Kind ihn dann sieht, weil es gerade zufällig aufs Klo musste. Wär auch nicht gut für die Geschenke, glaube ich. Drittens wie soll bitte ein alter Mann, mit möglichst vielen Geschenken, durch einen Kamin klettern? Und normalerweise sollen wir um Weihnachten auch einheizen, sollen wir den guten Mann wie einen Speck selchen? Wohl eher nicht. Da hat es das Christkind, das wie schon erwähnt, einfach durch die Fenster fliegt und wahrscheinlich auch durchsichtig ist, wesentlich einfacher. Neuer Punktestand 7:1 für das Christkind.
  • Der Weihnachtsmann will Kekse und ein Glas Milch. Auch hier ist das Christkind erfahrungsgemäß bescheidener – das beschenkt nämlich uns und braucht keine Stärkung für die lange Nacht, da es ja viele Engerl-Helfer hat. Nächster Punkt für das Christkind.

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Punkte für das Christkind, nur 1 Punkt für den Weihnachtsmann. Das zeigt wohl ziemlich genau, dass bei uns das Christkind beheimatet ist und wir den Weihnachtsmann zwar im Fernsehen ab und zu mal anschauen, aber er zu Weihnachten bei uns im Großarltal nichts verloren hat. Lieber Weihnachtsmann, sorry.

 

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