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Querschläger

Ein ganz besonderes Konzerterlebnis wurde uns vergangenen Freitag geboten. Das Katholische Bildungswerk Großarl und Hüttschlag holte die Querschläger aus dem Lungau zu nach Großarl!

Das Programm war durchzogen von einem Seitenhieb an Polititk, Wirtschaft (ja, auch der Tourismus wurde nicht verschont), Kirche zum nächsten. Das alles im Lungauer-Dialekt, wo selbst wir Großarler (allen deutschen Urlaubsgäste werden sich das wohl kaum vorstellen können) manchmal genauer hinhören müssen, damit wir alles verstehen!

Konzert der Querschläger

Für alle Lebenslagen gaben die Querschläger rund um Fritz Messner ein Lied zu ihrem Besten. Wussten Sie, dass der Lungau das einzige Gebiet ist, wo das Wort „Schalala“ eine Bedeutung hat? Schalala sind auf Lungauerisch kleine Schälchen (=Kaffetassen). Das Lied „Schalala“ handelt über den Kaffee- und Dorftratsch und wie wichtig es für so manche Leute in kleinen Dörfern ist, stets Neuigkeiten von Nachbarn und anderen Dorfbewohnern zu wissen und natürlich auch weiterzugeben. 

Passend zur Hirschbrunft und der „Jägerhochsaison“ blieben auch die Jäger nicht verschont. Folgend ein Liedertext:

herbert jennerwein

er war ein schütz in seinen besten jahren
in einem tragischen moment wurd er zum held
und was dem Herbert Jennerwein ist widerfahren
wird euch in diesem kleinen liedl nun erzählt

dem herbert seine leidenschaft war s jagen
beim lernen tat er sich dafür nicht ganz so leicht
es war egal wie sehr er sich tat plagen
nein für den jagdschein hat es einfach nicht gereicht

bei der scheiß prüfung geb ich zu hab ich mich schwa do
sagte er doch wer braucht zum jagen einen schein ?
ich will ein wildschütz und ein desperado
genauso wie mein namensvetter jirgl sein

der herbert leaste sich einen suzuki
einen geländewagen allrad 4WD
er sagte sich die raten ja die druck i
dann mit dem wildbret ab das ich halt schwarz verdreh

in einer neumondnacht wollt er s dann wagen
er packte fernglas gwehr und reichlich jagatee
kurz alles was man braucht um wild zu jagen
und fuhr dann auf den peissenberg bei tegernsee

in dem recht unwegsamen elsgelände
da parkte er und schaltete die lichter an
auf dass der schein die hirsch und rehlein blende
und er sie nach wildererart erlegen kann

auf einmal stand ein riesen-sechzehnender
auf einer lichtung und er schaute zu ihm her
ein gweih so groß wie ein mobilfunksender
der herbert dachte sich: lang lebst du nimmer mehr

so wie ein profi griff er still und leise
gleich nach dem karabiner mit dem okular
und löste dabei ungewollter weise
leider die handbremse was echt ein fehler war

es rollte langsam der geländewagen
über die felsenkante auf dem lockren schutt
dann hat es ihn wohl 12 mal überschlagen
so wie in einem actionfilm aus hollywood

auf hartem stein hat er sein blut vergossen
am bauche liegend in der schlucht so fand man ihn
noch eh er hatt den ersten schuss geschossen
mit einem nasenbeinbruch im suzuki drin

ein feiger jager schoss noch von der weite
ein handyvideo vom vorfall ehrlich wahr
das steht bei you-tube auf der ersten seite
jetzt unter „stupid german crashes offroad car“

nun stürzte sich die ganze medienmeute
natürlich sensationsgeil gleich auf herberts spur
von bild am sonntag bis zu bayern heute
sprach man vom dümmsten wildschütz aller zeiten nur

doch unsren herbert hat das nicht verdrossen
durch seine gschicht wurd er bekannt bei alt und jung
hat exclusivverträge abgeschlossen
12 werbespots für die unfallversicherung

der herbert fährt jetzt einen mords ferrari
verkehrt mit promis und der ganzen haute volee
und er sagt lächelnd: „ohne crash da war i
heit allweil no a arme sau am tegernsee !“

ja ja es ändert sich rasant das leben
es bleibt in der vernetzten welt nichts wie es war
und mittels facebook und you-tube wird eben
auch mancher depp im world wide web zum superstar

Allen, die ein bisschen Spaß verstehen, obwohl auch Ihre Branche durch den Dreck gezogen wird, und die der Salzburger Sprache einigermaßen mächtig sind, kann ich ein Konzert der Querschläger nur empfehlen!

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