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Liftlers Wintererlebnisse

Die Wintersaison ist zu Ende. Gerne machen wir einen Blick zurück. Dieses Mal aber etwas weiter nach hinten, in eine Zeit in welcher der technisierte Wintertourismus noch eher in den Kinderschuhen war. Vor 40, 50 Jahren konnte man in den Alpentälern die Gäste noch fast persönlich mittels Handschlag begrüßen. Es waren nicht so viele.

Ein „Liftler“ aus dem Tirolerischen hat eine Wintersaison aus den Anfängen in einem Buch niedergeschrieben. Hier seine Geschichte – eindeutig zweideutig und mit einem Augenzwinkern zu konsumieren:

 

Als vor einigen Jahren endlich der Winter gekommen war, fing es auch bei uns zu schneien an. Es schneite überall. Es hatte also doch gewirkt, dass wir etwas glauben – und manchmal auch beten. Bis es schneit, danach haben wir wieder Wichtigeres zu tun.

Der Liftler am Saisonende: erschöpft und ausgelaugt. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig.

Der Liftler am Saisonende: erschöpft und ausgelaugt. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und realen Handlungen sind rein zufällig.

Zu dieser Zeit entschloss ich mich, etwas zu unternehmen und zum Lift zu gehen. Die anderen Liftangestellten, die vor mir kamen, waren gewöhnlich auch da. Als wir es uns gemütlich machen wollten, kamen ein paar Schifahrer daher und bildeten sich ein, mit dem Lift fahren zu müssen. Wir zündeten den Ofen an und wärmten uns.

Weil noch mehr zusammenkamen und es sich langsam auszahlte, brachten wir den Lift halt doch in Schwung. Dann ging es den ganzen Tag so dahin. Die meisten Leute, die hinauffuhren, kamen von selbst wieder herunter. Einige jedoch brachen sich ein Bein oder tranken Jagertee – und wir mussten sie noch am selben Tag kostenlos verräumen.

Ein Mann klagte uns einmal sein Leid: Er sei seiner Frau schon 20 Jahre ausgeliefert, und jetzt wolle sie auch noch das Schifahren lernen. Wir gaben ihm den Rat, mit ihr im felsigen Gelände außerhalb der gesicherten Pisten zu üben.

Als es einmal draußen sehr kalt und in der Lifthütte angenehm warm war, kam schon sehr früh ein einzelner Schifahrer daher. Er hatte weder eine Mütze auf noch Handschuhe an. Weil er uns nicht weiterging, mussten wir mitten unter dem Kartenspiel hinaus, „zwickten“ ihn und hängten ihn an den Lift. Dann hofften wir, dass er bald erfrieren würde. Doch er kam gleich wieder. Wir fragten ihn, ob ihm nicht zu kalt sei, und lachten ein wenig. Er verstand aber kein Deutsch und lachte auch. Da haben wir nicht mehr gelacht.

Haben wir eh nichts vergessen? Natürlich nicht. Gelungene Fotomontage der Stammgast-Gruppe "Wasserbüffel".

Haben wir eh nichts vergessen? Natürlich nicht. Gelungene Fotomontage der Stammgast-Gruppe „Wasserbüffel“.

Schön war es immer, einen feschen Schihasen zu „zwicken“. Aber nur die halben Punkte, dann kamen sie öfter.

Schwierig war es dagegen, wenn wir Feierabend machen wollten und noch schönes Wetter herrschte. Da mussten wir öfters einem, der es nicht glauben wollte, die Schneeschaufel zeigen. Was aber immer sehr gut wirkte.

Zuweilen passierte es auch, dass einer – wenn er mit dem Schlepplift oben angekommen war – den Liftbügel nicht mehr „ausderließ“. Wegen so einem musste dann immer der Lift abgestellt werden, weil die Nachfolgenden über den auf dem Boden Liegenden nicht drüberkamen.

Im Frühjahr, wenn kein Schnee mehr liegt, werden wir sie alle wieder heruntertun, die Liftbügel! Dann werden wir zusammenpacken und uns auf den nächsten Winter freuen.

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