Telefon +43 (0) 6414 / 281 +43 (0) 6414 / 281 info@grossarltal.info
Tourismusverband Großarltal
Facebook Twitter YouTube Pinterest Flickr

RespekTiere deine Grenzen

LebensTraum der Skifahrer
Frischer Pulverschnee, am besten bis über die Knie. Klirrende Kälte. Verlockende Tiefschneehänge – selbstverständlich abseits der Pisten. Grenzenloses Weiß – staubender Schnee auf unverspurten Hängen. Nach einer Stärkung am Gipfel geht es bergab – ein lauter Juchizer. Leuchtende Augen. Das Herz schlägt schneller – vor lauter Glücksgefühle.

LebensRaum der Wildtiere
Meterhoher Pulverschnee. Klirrend-kalte Temperaturen. Unendlich mühsames Fortbewegen durch den tiefen Schnee für Hirsch, Gams und Reh. Die nächste Fütterung ist noch ziemlich weit weg. Die Energiereserven sind beinahe aufgebraucht. Und die nächste Fütterung ist immer noch weit weg. In diesem Augenblick: Ein Juchizer! Flucht. Deckung. Nichts wie weg. Das Herz rast – vor Beunruhigung und Unsicherheit.

LebensTraum und LebensRaum treffen öfter aufeinander, als einem durchschnittlichen Skitourengeher oder Tiefschneefahrer lieb ist – und meistens auch ohne, dass die Wintersportler das zweite Szenario überhaupt wahrnehmen. Denn sie sind auf den nächsten Schwung konzentriert und bemerken nicht einmal, dass irgendwo Wildtiere zur Flucht ansetzen.

Jetzt stellen Sie sich bitte folgendes vor: Sie stapfen ohne Tourenski oder ohne Schneeschuhe durch den meterhohen Tiefschnee und Ihre Energiereserven sind schon fast aufgebraucht. Plötzlich passiert etwas, wovor Sie flüchten müssen. Klingt ganz schön anstrengend oder? So ist es auch für die Wildtiere und leider führt diese Flucht auch ab und zu zum Tod eines Rehs oder einer Gams. Einfach aus Überanstrengung.

Dann gibt es noch Wildtiere, die nicht so leicht flüchten können. Birkhühner zum Beispiel. Die sind nämlich Tiefschneetaucher. Die Kombination klingt für jeden Wintersportbegeisterten ganz gut oder? Diese „Sportart“ machen aber die Brikhühner aus einem völlig anderen Grund: Sie graben sich unter die Schneedecke, um sich vor der Kälte zu schützen. In dieser Höhle harren die Hühner aus, bis sich das Wetter wieder bessert. Für Tiefschneefahrer sind diese Höhlen nicht sichtbar. Und oftmals „rasieren“ sie mit ihren Skiern mitten durch die Höhle. Was dann alles mit einem Huhn passieren kann, kann sich jeder selber vorstellen.

Roman Rohrmoser, Aufsichtsjäger und Freeride-Pro, präsentiert ein Video für die Initiative „RespekTiere deine Grenzen“. Sehen Sie selbst, wie man diese beiden Hobbies miteinander kombinieren kann:

„RespekTiere deine Grenzen“ droht aber jetzt nicht mit dem Zeigefinger und will auch nicht den Wintersport abseits der Pisten verbieten. Die Initiative bindet die Tourengeher, Freerider und Schneeschuhwanderer mit ein, um möglichst für LebensTraum und LebensRaum ausreichend Platz zu schaffen. Das Hauptaugenmerk liegt darin, zu informieren – Denn alle, die wissen worum es geht und was passieren kann, zeigen wesentlich mehr Verständnis. Aus Verständis soll bewusster Verzicht werden – das wirkt wesentlich stärker als ein Verbot. Für Tourengeher kann dies eine alternative Aufstiegsroute oder eine gut überlegte Abfahrtsvariante sein. Mit Tafeln an den Grenzen des Skigebietes oder am Beginn einer Aufstiegsroute werden die Skitourengeher informiert. Denn schließlich ist alles ein Kreislauf: Wildiere, die z. B. nicht zur Fütterung kommen, nagen die Bäume an. Die Bäume können nicht mehr wachsen. Dadurch wird auch der Schutzwald beschädigt. Der Schutzwald ist – wie der Name schon sagt – Schutz gegen Lawinen. Und spätestens beim Gedanken an Lawinen werden auch die Skitourengeher hellhörig. Denn kein Skitourengeher will einfach so von einer Lawine verschüttet werden…

So jetzt haben sicherlich schon alle ein schlechtes Gewissen und trauen sich nicht mehr ins Gelände 🙂 Nein. So soll es dann doch nicht sein. „RespekTiere deine Grenzen“ hat eine Karte erstellt, in der die Ruhezonen eingezeichnet sind. Skitourengeher, Tiefschneefahrer oder Freerider können sich diese ansehen und ihre Touren außerhalb der roten Zonen planen. Dann kommt zum Glücksgefühl Tiefschnee auch noch das ruhige Gewissen hinzu. Der Leidenschaft Skitouren oder Tiefschnee steht also nichts mehr im Weg 🙂 . Der Winter kann jederzeit kommen!

 

 

 

Hinweis
Sie befinden sich hier im Blogarchiv vom Tourismusverband Großarltal. Unsere aktuellsten Beiträge finden Sie auf www.grossarltal.info/blog.

Themen & Archiv